 Februar 2015 | Das sind wir:
zunächst ich - Claudia Gillmeister. Meine beide Sonnenscheine sind Ginger von Eitzum, Irielle von Eitzum und Stefnic's Belgian Saphira.
Durch sie wurde ich 2006 vom Belgiervirus befallen, der mich seither nicht mehr losgelassen hat. |

August 2015 Kurzurlaub in Potsdam | Vor der materischen Kulisse vom Schloss Sans Souci |
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Unsere beiden Kater: Leo (*2010) und Tiger (*2005) |
Wie alles begonnen hat...
Es war einmal... so fängt auch mein Hundemärchen an...
Wenn man hier von Schuld sprechen kann, dann ist diese definitiv bei meinen Eltern zu suchen!
Aufgewachsen
bin ich in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide in einem großen
Haus mit großem Garten, mit Großeltern, die einen Hund hatten (einen
Pudel-Cocker-Mix, der alle meine Ambitionen stoisch ertrug (es sei
denn, es wurde ihm zu bunt - dann schnappte er schon mal zu)), mit
vielen Katzen im Laufe der Jahre, mit Kaninchen, Wellensittichen,
Kanarienvögeln, Meerschweinchen - kurz, alles, was zum Landleben
gehört, war dabei. Riesig war die Freude, als meine Eltern
einverstanden waren, dass wir von Nachbarn einen (ungeplant
entstandenen) Welpen bekämen. So zog der Terrier-Mix Moppi bei uns ein
und wurde mein Lieblingsbegleiter bei allen Aktionen in Wald und Flur.
Leider,
leider lief Moppi mir eines Tages über die Straße nach und wurde vor
meinen Augen überfahren. Ich war 10 Jahre alt und untröstlich. Für
meine Eltern stand felsenfest: Nach unzähligen Katzen, die sie schon
nach Autounfällen tot bergen mussten, war dies der erste und letzte
Hund, den sie im Garten begraben wollten. Es half alles nichts: Kein
Weinen, kein Schmollen, kein Bitten, kein Betteln - später haben wir
noch die eine oder andere Katze als Haustier gehabt, aber mit dem Thema
"Hund" waren meine Eltern wirklich durch - BASTA!
Jedes
Mal, wenn ich versuchte - mit einem reizenden Augenaufschlag oder
nach guten Noten in der Schule - das Thema "Hund" wieder neu
anzuschieben, kam der Satz, der für alle Hunde den Rest meines Lebens
den Ausschlag gegeben hat:
"Wenn du ausgezogen bist und deine
eigene Wohnung hast, kannst du dir ja einen Hund anschaffen. Bis dahin
musst du wohl warten!"
Ja, was bleibt einem übrig...? Zunächst
träumte ich also nur von einem eigenen Hund, las tausend Hundebücher,
führte die Schäferhündin unseres Nachbarn aus und überlegte, welche
Rasse es wohl sein könnte, wenn es dann so weit sein würde.
Meine Begeisterung galt zunächst den Deutschen Schäferhunden, später mehr dem Collie. Und immer noch hieß es warten...
Aber
dann, eines schönes Tages, war das Abitur bestanden, der Studienplatz
an der TU Braunschweig sicher und im Sommer 1991 hatte ich dort endlich
meine erste eigene Wohnung - klein, aber in direkter Parknähe und
dann...
...
dann habe ich in meinem Eifer und meiner Ungeduld genau den Fehler
gemacht, den alle Neulinge gern machen. Es sollte ein Rassehund mit
Papieren sein, nachdem ich von so vielen kranken Tierheimhunden gehört
hatte. So telefonierte ich auf eine Zeitungsanzeige nach einem
tricolour Collie-Welpen, eine Hündin, von 7 Wurfgeschwistern die letzte
der Züchterin. Im Nachhinein würde ich solch einen Welpen nicht mehr
kaufen, aber wenn man so ein Püppchen auf dem Schoß hat... wer kann
dazu schon "Nein" sagen? Ich konnte jedenfalls nicht!
Also
zog "Bonnie Lee of Glenmore Highland" bei mir ein mit 16 Wochen. Sie
hatte VH-Papiere, war aber über die Mutterlinie im VDH gezüchtet.
Bonnie habe ich eigentlich meine Leidenschaft zu verdanken für alles,
was mit Zucht und Zwingern zu tun hat. Über sie bekam ich Kontakte zu
anderen Collie-Besitzern und freundete mich wirklich gut mit manchem
an. Über einen solchen Kontakt kam ich schließlich an den Zwinger, aus
dem meine Chiara stammt.

(mit Bonnie in Dänemark - Jan. 2000)
Natürlich
liebt man seinen Hund heiß und innig - egal, welche Macken sich im
Laufe der Zeit zeigen. Bei Bonnie zeigte sich schnell, dass sie extrem
ängstlich war, besonders bei Männern. Krach konnte sie überhaupt nicht
vertragen - laute Haushaltsgeräusche brachten sie völlig aus der
Fassung. Obwohl die Züchterin das bestritt, nehme ich an, dass sie
einfach schlecht sozialisiert wurde.
Später
entwickelte sie heftige Aggressionen gegen andere Hündinnen in ihrer
Größe, sodass man bei jedem Spaziergang wie ein Schießhund acht geben
musste.
Im
Alter von ca. einem Jahr wollte sie nicht mehr allein bleiben - den
Grund habe ich nie ermitteln können. Gott sei Dank war es damals noch
möglich, den Hund mit in die Uni zu nehmen. Bonnie ist also einer der
ersten Hunde, der studiert hat! Das hatte den Vorteil, dass sie überall
problemlos mitzunehmen war: Kneipe, Stadt, Bahn, Bus - alles kein
Problem.
Am schlimmsten war es,
als klar wurde, dass sie Epileptikerin ist. Natürlich waren
Schrecken und Hilflosigkeit unbeschreiblich. Bonnies Züchterin
interessierte das nicht - "meine Hunde haben das nicht" - und als ich
mir die Mühe machte, den VDH-Züchter zu informieren, denn Bonnies
Großmutter war aus dem VDH, kam hier nur die Antwort, ihnen seien keine
Epi-Fälle ihrer Linie bekannt. Damit war für sie der Fall erledigt. Ich
konnte das nicht fassen! Geht denn die Verantwortung der Züchter nicht
so weit, dass es sie betreffen muss, wenn solche Fälle bekannt werden?
Zum
Glück hatten wir die Anfälle mit einem Medikament bald soweit im Griff.
Übrigens: Als ich Bonnie im Alter von 6 Jahren wegen einer akuten
Gebärmuttervereiterung kastrieren lassen musste, verschwanden die
Anfälle von heute auf morgen.

(Jan. 2000 - Bonnie 8, 5 Jahre alt)
Bonnie
(oder auch "Luise" - warum weiß ich gar nicht mehr...) war mir eine
treue Begleiterin: Selbstverständlich begleitete sie mich auch für
meine Referendariatszeit nach Wuppertal und wurde dort
Seminar-Maskottchen. Da sie nicht allein zu Hause bleiben wollte,
residierte sie im Auto - stundenlang und ohne einen einzigen Mucks,
während ich in der Schule meine Qualitäten als Lehrerin erprobte. Zum
Glück lag die Schule am Waldrand, sodass selbst im Sommer schattige
Plätzchen für das Auto zu finden waren - und außerdem regnet es in
Wuppertal sehr oft...

Nach
den zwei Jahren Referendariat zogen wir zusammen zurück nach
Braunschweig - meines Freundes wegen, mit dem ich ab diesem Zeitpunkt
zusammen lebte. Ihn bearbeitete ich so lange, bis er
einverstanden war,
dass ein zweiter Collie bei uns einziehen sollte, denn der Zweithund war mein großer Traum.
Ich
hatte mich nämlich bei Chiaras Züchtern bei meinem ersten Besuch vor
Jahren in die tricolour Hündin "Black Diamond from the white flower"
verliebt und hätte gerne aus ihrem letzten Wurf eine Hündin gehabt.
Leider
fiel nur eine Hündin und die sollte bei den Züchtern bleiben, um die
Linie zu bewahren. Später gaben sie "Zilly" allerdings doch in
Privathand, weil sich das schwarze Fell ins Rostrote veränderte - ein
gravierender Fehler.
Ärgerlich war es, als Zilly in Pension kam, und ihr Fell lackschwarz geworden war...
Glück
im Unglück: Zillys Besitzer konnten die Hündin nicht mehr halten, weil
sie in eine finanzielle Notlage gerieten und so kehrte die verlorene
Tochter in den Zwinger zurück.
Und schließlich ging auch mein
Traum in Erfüllung: Zilly bekam am 16. Juli 1999 Welpen nach dem
wunderschönen "Westoak Firewalker" (Multi-Ch.) und von den drei
Hündinnen durfte ich meine "Black Queen" haben, meine Chiara.

(Chiara im Alter von 16 Wochen)
Wir
waren alle happy - bis auf Bonnie. Eigentlich hatten wir gedacht,
Bonnie würde sich an den Welpen gewöhnen, aber es gestaltete sich als
äußerst schwierig.
Sie lauerte geradezu darauf, Chiara irgendwo in
die Ecke zu treiben und sie wirklich böse zu unterwerfen. Allein lassen
konnten wir die beiden Hunde nicht.
Draußen ging es, aber in der
Wohnung musste man ständig ein Auge auf Bonnie haben, damit sie sich
nicht über unser "(N)Önni" hermacht.
Heute denke ich, ich hätte
das wissen müssen, denn Bonnie war eben sehr dominant und duldete kaum
einen Hund in "ihrer" Wohnung. Aber manchmal ist man lieber
unvernünftig.
(Chiara, ca. 1 Jahr alt)
Bonnie
war bereits 8 Jahre alt, als Chiara zu uns kam. Vielleicht war das
schon zu alt in ihrem Fall. Unsere angespannte Lage fand allerdings
relativ unvorhergesehen eine Lösung, die für alle Beteiligten ideal
war: Mein Vater lag eine lange Zeit im Krankenhaus, kam zur Reha und
ging anschließend in den Ruhestand. Nun war er von heute auf morgen
Pensionär und hatte viel zu viel freie Zeit. Also beschlossen wir, dass
Bonnie zu meinen Eltern auf's Dorf ziehen sollte. Im Frühjahr 2000
zeichnete sich schon Arthrose bei ihr ab, sodass sie schlecht Treppen
steigen konnte
(4.
Stock!). Damit schlugen wir viele Fliegen mit einer Klappe: Keine
Treppen mehr, kein Alleinsein mehr, kein Drangsalieren für Chiara mehr,
eine Aufgabe für meinen Vater und zudem gleich Bewegung an frischer
Luft. Da Bonnie oft einige Zeit bei meinen Eltern gewesen war, kannte
sie bereits alles.
Den
Rest ihres Lebens verbrachte sie also auf ihrem Landsitz und genoss es,
im Garten oder auf dem Hof zu liegen. Natürlich blieb sie für Chiara
immer die Chefin - auch als Bonnie 13 Jahre alt, nahezu blind und taub
war und sich nur noch wenig bewegen konnte. Den Respekt hat Chiara nie
verloren.
Bonnie
wurde im Juli 2004 13 Jahre alt - Ende September mussten meine Eltern
sie einschläfern lassen - sie konnte zum Schluss kaum noch laufen, kaum
aufstehen. Die Tierärztin erwies uns den Gefallen, dass sie zu meinen
Eltern gefahren kam. An einem letzten schönen Frühherbstabend
schläferte sie Bonnie auf ihrem Lieblingsplatz im Hof in der Sonne auf
ihrem Lieblingskissen ein. Damit musste mein Vater doch wieder einen
geliebten Hund im Garten begraben. Und natürlich war die Trauer groß!
Für
mich war das Thema Zweithund damit nicht beendet - aber für meinen
Partner damals (mittlerweile waren wir verheiratet) schon. Für ihn gab
es nur ein kategorisches NEIN, kommt nicht in Frage. -
Aus anderen Gründen ist unsere Ehe gescheitert: 2005 habe ich mich von ihm getrennt, mittlerweile sind wir geschieden.
2006
- nachdem ich gesundheitlich eine schwere Phase durchlitten hatte und
erkannt hatte, wie kurz das Leben sein kann - habe ich den Wunsch nach
einem Zweithund wieder angeschoben:
Noch
als Studentin hatte ich mich schon über Belgische Schäferhunde
informiert (man stelle sich vor: Noch ohne Internet, sondern per Post
über den DKBS...) und hatte mich besonders in die Tervueren mit ihren
schwarzen Masken verliebt:
So einen wollte ich!
2006 gab es
ja nun schon Internet und so gelangten wir über den DKBS an Frauke
Fiebich und den Zwinger "von Eitzum" - und dort gab es zufällig gerade
Welpen.
Zufällig hatten wir gerade Zeit, zufällig war es nicht so weit weg.... "nur mal gucken fahren"...
und am Ende hatten wir uns in unsere Ginger verguckt, die den Grundstein für unseren Belgier-Virus legte....
und der Rest der Geschichte führt uns in die Gegenwart zurück.
März 2015